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Monster Hunter: World

Monster Hunter: World - Erster Eindruck

Letzte Woche haben wir endlich selbst Monster Hunter: World angespielt und das war die beste Jagd, an der wir jemals beteiligt waren.

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Auch wenn ich mich niemals so bezeichnen würde, bin ich wohl doch so etwas wie der Monster Hunter-Experte unseres kleinen Berliner Büros, jedenfalls muss man nur einen Blick auf mein Portfolio werfen, um diesen Eindruck zu gewinnen. Trotzdem war es für mich nicht immer leicht die letzten Ableger des Franchise auf dem Nintendo 3DS zu mögen. Letzte Woche habe ich aber endlich selbst die Gelegenheit bekommen, das neue Monster Hunter: World auf der Playstation 4 anzuspielen und das war eine richtige Gefühlsexplosion. Dieser nur knapp einstündige Ausflug in den dichten Dschungel des Uralten Walds war mit Leichtigkeit die beste Zeit, die ich jemals mit der Serie hatte.

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Monster Hunter: WorldMonster Hunter: World
Die Spielwelt von Monster Hunter: World ist unglaublich lebendig und das ist ein gewaltiger Schritt für die Serie.

Wenn ihr das bisherige Gameplay-Material von Capcom verfolgt habt, dann solltet ihr eine ziemlich genaue Vorstellung davon bekommen haben, wie die zwei von mir gespielten Missionen abliefen. Wir starten in einem Feldlager unweit des Jagdgebietes, nehmen bei einer deutsch sprechenden Dame eine Mission an und dürfen uns anschließend im Unterschlupf entsprechend ausrüsten. Ich sollte direkt mit der schweren Mission starten und einen ausgewachsenen Anjanath erlegen, meine Erfolgswahrscheinlichkeit rechnete ich mir nicht gerade hoch aus. Auf dem 3DS bin ich zu oft hoffnungslos bei der Jagd nach einer halbwegs ausgewachsenen Kreatur gestorben und weiß noch ziemlich genau, was für ein Krampf das Spielen auf dem kleinen Handhelden war. Trotzdem habe ich mir mein vertrautes Langschwert geschnappt und bin auf die Pirsch gegangen und ich sollte diesen Mut nicht bereuen.

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Was einem zuerst auffällt ist die unfassbare Pracht, mit der sich dieses Monster Hunter inszeniert. Dieser Titel protzt so sehr mit seiner Grafik, dass langjährige Entwickler von Capcom den Tränen nahe gewesen sein müssen, als sie vor dem ersten Build ihres neuen Spiels standen. Egal ob es die Wasserspiegelungen sind (im uralten Wald fließen überall kleine Flüsse entlang), die vielen Insekten- und Monstergruppen, die Komplexität der Vegetation oder die Weitsicht - hier stimmt alles. Dieses Gebiet war so überladen, dass ich mich mehrmals intensiv auf die Karte konzentrieren musste, um mir zumindest halbwegs zielgerecht einen Weg zu meinem Rendezvous zu bahnen. Trotzdem fühlte sich dieses Chaos herrlich an, denn die Ladezeiten zwischen den Arealen eines Jagdgebietes gehören endlich der Vergangenheit an.

Um unser Ziel auszumachen können wir uns selbst als Spurenleser probieren, oder mit den Leuchtkäfern zusammenarbeiten. Dieses neue Feature ersetzt einige alte Mechaniken und Gegenstände, fühlt sich aber nach einer wohl überlegten und gut umgesetzten Mechanik an (soweit ich das nach einer Stunde beurteilen kann). Überall auf der Welt befinden sich Fußabdrücke und andere Spuren, die wir den verschiedenen Monstern zuteilen können. Einige sind missionsabhängig vorgeneriert und dadurch fix, andere werden im Verlauf des Spiels kreiert (indem sich das Monster bewegt). Unseren Insektenschwarm können wir auf diese Fährte ansetzen, nachdem wir hintereinander einige Spuren des gleichen Tiers ausgemacht haben. Nach bester Videospielart müssen wir so eine Energieleiste füllen, bevor uns die Käfer auf magische Art und Weise zum erforschten Monster führen. Sollten wir unterwegs auf Feinde stoßen, verschreckt das die Käfer und wir müssen die Aggressoren erledigen, bevor es weiter geht.

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Monster Hunter: WorldMonster Hunter: World
Dieses Mistvieh ging mir voll ins Netz, anschließend habe ich es wie ein echter Jäger erlegt!
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Endlich bei meinem Ziel angelangt, begann die richtige Action. Der Anjanath lag friedlich schlummernd in seinem Nest, aus dem ich ihn unsanft mit einer Explosion weckte. Weil er in der kleinen Höhle nicht gegen einen wendigen Jäger kämpfen wollte, verließ der Dino stoßartig seinen Bau und ich folgte ihm zu einem offenen und rutschigen Berghang. Praktischerweise kam mir nach kurzer Zeit ein Groß-Jargas zur Hilfe, der zu allem Überdruss auch noch seine Jungen herbeirief und plötzlich gab es jede Menge Ziele, die sich in einem wilden Spektakel gegenüberstanden. Mein treuer Palico (das ist unser Katzenbegleiter) hat sich prompt einen von den kleineren Gegnern geschnappt und ist auf ihm reitend mit mir in die Schlacht gezogen.

Der Kampf mit dem Anjanath verlief über mehrere Etappen und war sehr intensiv. Einmal ist meine Beute gegen einen Baum gerannt und hat diesen umgestoßen, woraufhin sich der Dino im Astgestrüpp verhedderte, was mir einige gute Möglichkeiten zum Angriff bot. Da der Anjanath immer mit irgendetwas beschäftigt war, konnte ich viele Dinge ausprobieren und mit meinem gut gefüllten Inventar zwischendurch sogar Fallen legen oder mit einem Augen die Umgebung absuchen. Auf den 3DS-Welten ist ja nie etwas passiert und dieser ständige Wechsel zwischen den Arealen mitsamt Ladezeiten waren aus spielerischer Sicht die absolute Pein. In Monster Hunter: World verschwinden die Monster nicht alle paar Sekunden aus dem Bildschirm und wir behalten das Ziel dank der Zielfokussierung (Lock-On-System) stets im Auge. Unsere Beute muss also auf ebenso viele Dinge achten, wie wir...

Ab und zu sind mir einige Spezialangriffe gelungen, wenn mir zum Beispiel der Sprung von einer Anhöhe auf den Rücken des Monsters gelang. In meiner Mission bin ich bei der Verfolgung meines Ziels ins Rutschen geraten und habe dem Anjanath dabei die Beine weggezogen, was ihn dumpf auf den Boden aufschlagen ließ. Kurz nach dieser Situation konnte ich endlich den langen Schwanz der Riesenechse abschlagen, aus der mir der örtliche Schmied sicher etwas Sinnvolles zaubern kann. Es soll sogar möglich sein, den Monstern die Knochen zu brechen, um ihre Bewegungsvielfalt und die Angriffsmöglichkeiten zusätzlich einzugrenzen.

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Monster Hunter: WorldMonster Hunter: World
Die neue Technik ist das, was Monster Hunter brauchte. Und dabei habe ich sicher nur an der Oberfläche gekratzt.

Erlegt habe ich mein Ziel in seinem Bau, als ich ein dickes Spinnennetz mithilfe einer Fassbombe zerplatzen ließ und das Monster vom Netz eingesponnen zu Boden fiel. Im Sprung konnte ich den Dino anschließend erlegen, was ein phänomenales Ende meines ersten Auftrags war. All diese Dinge sind nicht gescriptet oder vorgegeben, sondern passieren lebendig im Verlauf unserer Mission. Selbst bei einer solchen Jagd dabei zu sein und all das Chaos mitzuerleben, ist ein unfassbarer Spaß und es fühlt sich so gut an, den veralteten 3DS endlich hinter uns lassen zu können. Worlds wird eine neue Zielgruppe finden und falls ihr euch auch nur entfernt für Monster Hunter interessiert, hoffe ich sehr, dass ihr eine Playstation 4, Xbox One oder einen fähigen Rechner besitzt, der das Spiel stemmt. Das hier wollt ihr nämlich nicht verpassen.

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