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Arms

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Wir haben das Prügelspiel für Nintendo Switch in die Hände genommen und uns ein bisschen gekloppt.

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Ich muss ganz ehrlich sagen - die Ankündigung von Arms hat mich nicht unbedingt vom Stuhl gerissen. Es erinnert ein wenig an den comic-artigen Genreklassiker Ready 2 Rumble, aber der gezeigte Quatsch über große Distanzen hat diesen exklusiven Switchtitel eher wie ein Gimmick wirken lassen. Wie eine niedliche Tech-Demo, um die neue Hardware zu zeigen. Es kann zwar sein, dass mein ursprünglicher Eindruck der Wahrheit entspricht, aber nach ein wenig Spielzeit hinterlässt das Ganze dann doch einen nuancierteren Eindruck als gedacht.

Die zusätzliche Komplexität ist größtenteils der großen Bandbreite an Features zu verdanken, die die Joy-Con-Controller zu bieten haben. Jeder Spieler braucht zwei von ihnen. Für jede Hand einen, und sie werden dazu gebraucht, sich zu bewegen und um zu kämpfen. Die Bewegungskontrolle reagiert dank der brillanten Mini-Controller gut. Neigt man sie nach links, rechts, vorne oder hinten wuselt unsere Spielfigur durch die Arena. Neigt man sie nach innen, werden Angriffe geblockt. Und mit Boxbewegungen führt man Schläge auf dem Bildschirm aus.

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Jede Attacke kann gekontert werden und jeder Move hat sein Gegenstück, was für erbitterte Kämpfe unter Spielern mit ähnlichen Fähigkeiten sorgen dürfte.
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Aber es steckt noch mehr hinter Arms - und nach dem Antesten der fünf Charaktere der Demo, ein paar unterschiedlichen Arenen und einem Blick auf die vielen Optionen bekam ich langsam den Eindruck, dass dieses Spiel tatsächlich ein spaßiger Multiplayer-Titel mit überraschender Subtilität werden könnte.

Es ist und bleibt aber eine Prügelei, Boxen in anders. Die ausfahrbaren Arme bedeuten, dass die Kämpfe über die gesamte Arena passieren und nicht nur im Nahkampf. Jede Spielfigur kann unter drei unterschiedlichen Boxhandschuhen wählen, die unterschiedlich schnell sind und verschiedenen Effekte haben. Manche kommen schneller "zurück", nachdem sie "abgefeuert" wurden, während andere mehr Schaden machen, aber länger für die Rückkehr brauchen. Netterweise lassen sich die Handschuhe mischen. Eine flinke Führungshand und eine für heftige Haken. Das alleine sorgt für ein Level an Taktik, das man sonst aus dem Genre nicht so kennt.

Jede Attacke kann gekontert werden und jeder Move hat sein Gegenstück, was für erbitterte Kämpfe unter Spielern mit ähnlichen Fähigkeiten sorgen dürfte. Man kann in die Luft springen und wildes Springen lässt manche Figuren für eine begrenzte Zeit über den Gegnern schweben. Man kann auch über kurze Distanzen sprinten und das mit Sprüngen kombinieren. Interaktive Elemente in bestimmten Gebieten bieten zusätzliche Möglichkeiten. Es gibt etwas eine Stange außerhalb der Arena, mit der man seine Sprünge verstärken kann, während man andere Dinge zerstören kann (bei richtigem Timing unter Zuhilfenahme des Gegners).

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Es wird hoffentlich noch viel mehr Kämpfer mit eigenen Moves geben, damit mit Arms für lange Zeit seinen Reiz behält.

Ich haben meine Handschuhe für jeden Kampf gemischt - einen für schnelle Schläge und einen langsameren mit mehr Power. Es geht nicht nur um Links-Rechts-Kombinationen. Wer mit beiden Händen gleichzeitig eine Schlagbewegung ausführt, schnappt sich seinen Gegner für einen kraftvollen Wurf. Wenn man einen Anzeigebalken aufgeladen hat, lässt sich eine Spezialattacke ausführen, die bei richtigem Timing den Kampf entscheiden kann.

Wie schon erwähnt, durften fünf unterschiedliche Kämpfer angespielt werden. Alle haben ihre subtilen Unterschiede. Mechanika kann über der Arena schweben, Ribbon Girl ist schnell am Boden unterwegs und stark in der Luft, während Master Mummy sich beim Blocken heilen kann. Springman ist der Allrounder, aber auch ein bisschen unauffällig. Es wird hoffentlich noch viel mehr Kämpfer mit eigenen Moves geben, damit mit Arms für lange Zeit seinen Reiz behält.

Ich hatte am Ende viel Spaß mit diesem netten Kampfspiel. Es ist nicht unbedingt das komplizierteste Erlebnis aller Zeiten, aber es steckt mehr dahinter, als ich zunächst angenommen hatte. Die Steuerung funktioniert erstaunlich gut und man wird merklich besser, wenn man einmal dahinter gekommen ist, wie alles funktioniert. Wer gegen einen menschlichen Gegner antreten will, braucht zwingend einen zweiten Satz Joy-Cons, was ein zusätzlicher Kostenfaktor ist (ich habe nicht gegen die CPU-Gegner gespielt, aber ich sehe auch keinen Reiz darin, Arms solo zu spielen). Für alle mit einer Switch und einem zusätzlichen Paar Joy-Cons könnte es aber eines der stärkeren Spiele werden. Es wird aber erst einige Monate nach dem Launch der Konsole erscheinen.

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