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Pro Evolution Soccer 2017

Pro Evolution Soccer 2017

Tiki-Taka mit dem FC Barcelona geht über die Funktion als reiner Marketing-Schachzug hinaus - das haben wir beim Anspielevent in Camp Nou selbst erlebt.

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Auch wenn es noch nicht endgültig fertig ist und bis zum Verkaufsstart am 15. September aufpoliert wird, hat uns Konami heute im Camp Nou eine ziemlich erweiterte und fats fertige Version von Pro Evolution Soccer 2017 anspielen lassen. Die Version enthielt wichtige und interessante Unterschiede im Vergleich zur E3-Version. Natürlich ging es im legendären Stadion des FC Barcelona um die Verkündung der dreijährigen Partnerschaft zwischen dem katalanischen Club und Konami, um als Premium-Partner Produkte und Marken gemeinsam zu fördern. Aber es stellte sich heraus, dass all dies auch etwas mit dem ganzen Spielstil und der Dynamik zu tun hat.

Das Stadion Camp Nou wird exklusiv in PES 2017 zu sehen sein in diesem Jahr und nicht in FIFA 17. Es ist das am besten umgesetzte Stadion, das ich bisher gesehen habe - und nicht nur wegen der Tribünen oder elektronische Anzeigetafeln, sondern auch wegen der Umgebung der Stadt oder sogar einem Versuch, die besonderen Farben der "coliseo Blaugrana" zu imitieren unter Zuhilfenahme neuer Techniken und Lichtquellen. Jeder Barça-Fan soll sich wie zu Hause fühlen und wird von der „himno" berührt sein. Jeder Fußball-Fan wird die Detailtreue beim Veranstaltungsort und in den Gesichtern der Spieler begrüßen.

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Camp Nou ist das am besten umgesetzte Stadion, das ich bisher gesehen habe - und nicht nur wegen der Tribünen oder elektronische Anzeigetafeln, sondern auch wegen der Umgebung der Stadt.
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Wenn wir über die Spieler sprechen, ist es nicht nur eine Frage der Grafik (dazu später mehr), aber natürlich müssen wir zugeben, dass das erste die typischen Animationen der fürs Videospiel geklonten Fußballer sind. Man kann die typischen Gesten von jedem einzelnen deutlich erkennen - den Laufstil oder die Art, wie sie beim Schiedsrichter beschweren oder natürlich die Torjubel. Dazu gehört auch ein Neymar, wenn er sein Trikot über den Kopf zieht nach einem Treffer (weil, wie das PES-Team sagt, sie ohnehin einen Ganzkörperscan gemacht hatten und es da nur sinnvoll sei, man aber natürlich eine Gelbe Karte bekomme, wenn man mit R2 das Trikot nach einem Tor ausziehe).

Aber das Wichtigste ist ohnehin, wie sie der Controller in der Hand anfühlt beim Spielen. Während der diversen Matches, die ich gespielt habe, wurde klar, dass echte Fans deutlich die Art und Weise erkennen, wie Piqué den Ball aus dem defensiven Bereich nach vorne bringt oder wie Alba sprintet. Sie spüren das diagonale Spiel von Messi vom rechten Flügel aus oder die plump aussehende, aber fantastische Ballkontrolle von Busquets. Sie bewundern die Schüsse aus der zweiten Reihe von Rakitic, den ermüdenden körperlichen Widerstand von Suárez oder die ständige Ohnmacht eines Neymar.

Im Gameplay-Clip des Spiels gegen Atlético Madrid lassen sich einige dieser Momente beobachten - und sie sehen aus wie in einem TV-Spiel und die coolste Sache ist, dass sie nicht gewollt gescripted so anfühlen, sondern in einer natürlichen, spontanen Art und Weise rüberkommen. Hier gibt es auch einen Blick auf die neue Replay-System, das spektakulärere Bilder liefert und leichter zu handhaben ist. Fans anderer Teams könnten jetzt denken, dass sie keine ebenso tiefe, detailreiche Erfahrung mit ihrem Club haben werden - was Konami verneint, denn diese Anstrengungen werden für viele andere Kadern im Spiel umgesetzt, heißt es offiziell. Einige Ankündigungen würden noch ausstehen, aber Konami unterstreicht, dass der Barça-Deal ein Beispiel dafür ist, wie sich sich dem Spiel ab sofort annähern werden.

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Man kann die typischen Gesten von jedem einzelnen deutlich erkennen - den Laufstil oder die Art, wie sie beim Schiedsrichter beschweren oder natürlich die Torjubel.

In der Tat habe ich einige andere Gameplay-Verbesserungen jenseits der Barça- Spezialitäten festgestellt. Der Körpereinsatz ist insgesamt viel realistischer und eine bessere körperliche Kontrolle wurde umgesetzt, was zu körperlichen Kämpfen um jeden Ball oder in Eins-zu-eins-Situationen sorgt. Es ist offensichtlich mit einem klaren Vorteil für den kräftigeren Spieler verbunden (das war ziemlich klar gegen Atlético und deren Spielstil). Auch das Gewicht der Spieler und ihre Präsenz auf dem Rasen ist viel besser, alles hat einen viel glatteren, festeren Touch. Vielleicht auch etwas langsamer zu Lasten der Arcade-Agilität, aber schön am Controller und am Ende logischer.

Das neue System für die Pässe und Ballberührungen wirkt am Ende wie die Hauptverbesserung von Pro Evolution Soccer 2017. Die Genauigkeit ist spürbar höher, sei es bei kurzen Berührungen, langen Pässen oder bei direkten Durchsteckern. Es ist jetzt ein Vergnügen, einen weichen Ball für einen anderen Spieler zum Abschluss abtropfen zu lassen oder vielleicht eine wirklich lange Ball aus der Tiefe des Raumes zu spielen. Und wenn es um Flanke für Kopfbälle geht, wirken die Physik und die Flugbahn sichtbar besser. In dieser Hinsicht sind das für PES 2017 riesige Sprünge, und es trennt das Spiel noch weiter vom eher lockeren, weniger präzisen Stil von FIFA 17. Es ist jedenfalls eine Freude, im Dreieck zu passen und den Ball im Tempo variable anpassen zu können.

Im Vergleich zur E3-Demo wurde das Spieltempo etwas angepasst und es gibt ein besseres Feedback bei Abschlüssen. Schüsse fühlen sich nun kraftvoller an und besser synchronisiert mit der Aktion und mit den Animationen der Spieler. Schließlich kommt diese Version auch mit einer sichtbar besseren Grafik daher, vor allem in Bezug auf die Beleuchtung und Effekte, auch wenn einige Kameraeinstellungen immer noch schlecht integriert aussehen. Der Unterschied zu PES 2016 ist sehr deutlich, das allerdings war in bestimmten Situationen auch wirklich unangenehm...

Pro Evolution Soccer 2017 setzt wieder einmal auf ein anderes, deutlich detaillierteres Gameplay und bereits jetzt liefert es eine wirklich dynamisches, abwechslungsreiches und spaßiges Fußballerlebnis, mit einem feinen Plus an Simulation. Mitte September hoffen wir, die gleiche Persönlichkeit und Treue in vielen anderen Teams zu finden, die Konami dem FC Barcelona spendiert hat. Aber allein jetzt zeigen die Verbesserungen am Spielsystem, dass PES 2017 sich absolut „bonito" spielt.

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