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The Witcher 3: Wild Hunt

The Witcher 3: Wild Hunt - Blood and Wine

Wir haben in Warschau die große und blutige Erweiterung zum Abenteuer des Hexers Geralt angespielt.

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An der zweiten und letzten Erweiterung für das großartige The Witcher 3: Wild Hunt wurde lange gearbeitet. CD Project Red wird Blood and Wine am 31. Mai veröffentlichen. Wir hatten bereits Ende April die Gelegenheit, den DLC in Warschau anzuspielen, um herauszufinden, wie die Saga von Geralt von Riva enden wird.

Der Hexer kriegt einen Job von einigen ehrbaren Rittern angeboten. Ihre Heimat wird von einer mysteriösen Welle von Morden heimgesucht und die Beweise deuten darauf hin, dass sie nicht von Menschen ausgeführt wurden. Nach kurzen Verhandlungen reist Geralt ins Land der Weinberge, Monster und verrückten Adeligen - den Toussaint. Ein Spur aus Blut führt zu Vampiren, aber nicht alles ist, wie es zu sein scheint. Es gibt in der Geschichte einige Grauzonen. Das erfahren wir von dem alten Vampir Regis, gut bekannt aus den Witcher-Geschichten.

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Blood and Wine basiert auf einer neuen Ära, inspiriert vom südlichen Frankreich. Das bedeutet, die Toussaints haben es den Entwicklern erlaubt, völlig neue Umgebungen, Pflanzen, Tiere, Monster und natürlich Städte zu erschaffen. Die Karte ist im Vergleich zum Hauptspiel nicht besonders groß. Aber es geht auch nicht um die Größe, sondern darum, was man dort alles anstellen kann. Grafisch sieht alles besser aus, als ich es in Erinnerung hatte, aber sie haben der Presse natürlich die bestmögliche PC-Version vorgeführt. Die Modelle der Gesichter haben ganz offensichtlich eine Menge Aufmerksamkeit bekommen. Alle Leute, die man trifft, unterscheiden sich stark von einander. Die Musik ist von höchster Qualität und versetzt uns in die richtige Stimmung, das gilt auch für die Sprachsynchronisation.

Laut den Entwicklern geht es nicht so sehr um das Ende der Geschichte von Geralt, sondern um ein neues Kapitel und eine neue Welt, die es zu entdecken gilt. Die Erweiterung soll 90 neue Quests, 40 besondere Örtlichkeiten und 30 Stunden Spielzeit beinhalten. Dazu kommen 30 neue Waffen, 20 neue Monster und über 100 Rüstungsteile. Ich durfte mir drei Stunden lang das Spiel ansehen und es scheint, als hätten die Entwickler damit nicht übertrieben.

The Witcher 3: Wild Hunt wurde schon immer von der Geschichte vorangetrieben, auch wenn die Menge der Dialoge klein gehalten wurde. Die Situationen werden durch reine Gewalt oder kleine Dialoge gelöst. Das ändert sich jetzt. Es gibt mehr Zwischensequenzen und wesentlich mehr Interaktion mit anderen Figuren. Für mich eine willkommene Veränderung. Leider sind die Untersuchungen am Tatort so langweilig wie eh und je. Der linke Trigger löst die Hexer-Sicht aus und dann muss man in der Nähe der rot glimmenden Objekten einen Knopf drücken. Danach hält Geralt einen Monolog und die Geschichte geht weiter.

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Jetzt fällt mir auf, dass die Menüs noch mal verändert wurden. Durch die Gegenstände zu gehen, ist leichter als jemals zuvor, das war ja auch schon mal anders. Das Benutzen der Karte hat sich auch verändert und man erkennt leichter, wo man sich gerade aufhält. Eines der wichtigsten Features im Hauptspiel waren die Meisterschmiede, die unsere Rüstung und Waffen verbessern konnten. Das Craftingsystem wurde erweitert und dürfte jetzt alle Fashonistas begeistern. Ein wirklich spaßiges Addon ist die Möglichkeit, die Rüstung einzufärben. Hab' ich gleich in Pink lackiert, warum auch nicht.

Auch die Charakterentwicklung hat ein paar Neuerungen spendiert bekommen. Es gibt jetzt vier Slots für Mutationen. Es gibt eine Art "Mutter der Mutationen" in der Mitte des Entwicklungsbaums und dort dann einen weiteren Entwicklungsbaum. Dafür braucht es aber eine Menge an Erfahrungspunkten - das Ganze ist also eindeutig für ein New Game+ entwickelt worden. Die Entwickler haben uns gezeigt, wie man die neuen Charakterfähigkeiten nutzt, aber ich verstehe das neue Feature immer noch nicht völlig. Den Entwicklern scheint völlig klar zu sein, dass ihr neues System kompliziert ist. Aber glücklicherweise ist man nie in Eile wenn man Witcher spielt, man hat also genug Zeit, sich mit dem neuen System näher zu beschäftigen, während man Blood and Wine spielt.

Am Kampfsystem hat sich kaum etwas geändert. Man sollte immer noch sein Schwert ölen, bevor man mit Monstern kämpft. Die Kämpfe sind auch immer noch einfacher, wenn man die richtigen Hexerzeichen einsetzt. Die Entwickler sagen, dass sie sich besondere Mühe gegeben haben, die Bosskämpfe unterschiedlich und interessant zu gestalten. Während meiner Spielzeit traf ich auf einen Riesen von der Größe eines Hauses und auf Vampire mit unterschiedlichen Bewegungsmustern. Abgesehen von den Bosskämpfen gibt es einige interessante Veränderung bei der Umgebung, abhängig von Geralts Aktionen. Besiegt man ein Banditenlager, geht die Zahl der Banditen in der Umgebung zurück, dafür hausen dort dann Monster.

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Eine weitere große Neuerung ist, dass sich Geralt von Riva niederlässt, statt weiter der einsame Wolf auf der Straße zu blieben. Am Anfang von Blood and Wine erhält er ein Weingut, das sich aber noch in einem sehr schlechten Zustand befindet. Das bedeutet, der professionelle Monsterabschlachter muss ein paar Leute anheuern und seinen eigenen Wein keltern, den Butcher of Blaviken. Wir haben also eine neue Basis, die man auch erweitern kann. Natürlich braucht es dafür eine Menge Kohle, dafür kann man jetzt das Zeug, das man unterwegs findet, dort lagern. Die Verbesserungen geben Geralt auch neue Fähigkeiten. Mich begeistert vor allem die Idee, eine eigene Bibliothek. Anderseits denkt man sich auch, dass so etwas schon von Anfang an hätte dabei sein sollen. Aber das ist wohl nur eine weitere Art, mit die Entwickler uns zu einem New Game+ motivieren wollen.

Blood and Wine scheint genau das zu sein, was man erwartet: Eine echte Old-School-Erweiterung, mit neue Orten zum Entdecken und Verbesserungen für fast alle Spielmechaniken. Das eigene Weingut passt zwar nicht zum Charakter von Geralt, aber für das Gameplay ist es eine coole Neuerung. Sich mit den neuen Entwicklungsbäumen vertraut zu machen, dauert eine ganze Zeit - und wenn man alles herausholen will, kommt man um ein New Game+ nicht herum. Das ist aber nicht nötig, wenn man einfach nur Blood and Wine genießen möchte. Der Sommer 2016 scheint der Sommer des Hexer zu werden.

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