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Chronicle: Runescape Legends

Chronicle: Runescape Legends

Wir haben das strategische Sammelkartenspiel von Jagex angespielt und es erwartet uns wohl ein interessanter Neuzugang für das Genre.

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Jagex hat mit dem populären Online-Rollenspiel Runescape eine weiterhin große Fangemeinde und kommt auf Millionen von Spielern. Da ist es kein Wunder, dass viel über ihr neues Projekt Chronicle: Runescape Legends gesprochen wird. Wir durften das Spiel antesten und mit Lead Designer James Sweatman darüber sprechen in wie fern sich Chronicle: Runescape Legends von den anderen Sammelkartenspielen unterscheidet.

Zunächst fällt einem der wunderschöne Stil auf. Das darunterliegende Konzept ist, dass jede Schlacht sich wie eine Geschichte abspielt, bei der die Züge „Kapitel" genannt werden. Das Duell findet auf einer Landschaft statt, die sich von den Seiten eines geöffneten Buches erhebt - bekannt als Chronicle of Legends. Die Charaktere und Umgebungen wirken als wären sie mit Acrylfarben bemalte Modelle und diese Ästhetik ist offensichtlich eine Huldigung an Tabletop-Spiele mit Figuren und Modellen wie etwa Warhammer, die den Spieldesignern eindeutig als Inspirationsquelle gedient haben.

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Das Duell findet auf einer Landschaft statt, die sich von den Seiten eines geöffneten Buches erhebt.
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Die Farben wirken lebendig und passen großartig. Und die Musik ist an den richtigen Stellen bezaubernd und ruhig, aber während der Kämpfe wild und mitreißend. Die Audio- und Videoelemente passen hervorragend in die von Chronicle: Runescape Legends adaptierte Fantasy-Atmosphäre. Es ist eine insgesamt sehr angenehme Erfahrung. In Verbindung mit unser bereits in der Welt in Runescape verbrachten Zeit, sorgte dies dafür, dass Jagex neues Spiel uns schon am Haken hatte, bevor wir auch nur unsere erste Karte gespielt haben.

Vor jedem Match steht uns eine Auswahl an "Legenden" zur Verfügung. Das Legenden-System sorgt dafür, dass wir den Charakter auswählen dürfen, der wir gerne sein wollen. Im Moment stehen uns allerdings nur vier zur Auswahl: Raptor, Linza, Ariane und Ozan. Runescape-Fans werden diese Namen eventuell bekannt vorkommen und jeder von ihnen hat abhängig vom Charakter, seine ganz eigenen Vor- und Nachteile. Chronicle: Runescape Legends wurde so entwickelt, dass Runescape-Spieler ein paar der beliebtesten Figuren in einem neuen Umfeld erleben dürfen, aber ohne das die Erfahrung mit dem Online-Rollenspiel irgendwelche Vorteile bringt. Sweatman erzählte uns, dass sie „ein neues Spiel machen, nicht nur ein neues Runescape-Spiel... um das Spiel wirklich genießen zu können, muss man die Karten und Werte kennen".

Das Spiel ist in erster Linie für zwei Spieler gedacht, die online gegeneinander antreten. Es gibt aber auch einen Übungsmodus, um an seinen Fähigkeiten zu arbeiten. Momentan befindet sich das Spiel noch in der geschlossenen Beta. Bis zur Veröffentlichung wird noch eine Kampagne dazukommen. Jedes Match besteht aus fünf Kapiteln und bei jedem Zug kann ein Spieler eine begrenzte Anzahl von Karten auf das Brett legen - üblicherweise vier oder fünf - die dann die jeweiligen defensiven oder offensiven Fähigkeiten beeinflussen.

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Das Spiel ist in erster Linie für zwei Spieler gedacht, die online gegeneinander antreten.

Nach diesen fünf Kapiteln kämpfen die zwei Figuren mit ihren verbliebenen Werten, um den Sieger zu ermitteln. Es sei denn einer von ihnen ist schon vorher gefallen. Wie die Karten in das Spiel eingefügt wurden, ist ein Aspekt, der dieses Projekt von anderen abhebt. Der Unterschied zu den meisten anderen Sammelkartenspielen ist, dass die Karten einen Effekt auf die eigene Figur haben statt auf die des Gegners. Jagex wollte ein Spiel mit der Idee machen, in dem man eine Quest für seinen Charakter entwickelt und jedes Kapitel ist ein Mini-Adventure, das man jedes Mal wieder neu kreiert. Sonst entwickeln wir meistens eine Figur weiter, um sie dann auf eine Quest zu schicken. Dieses andere Konzept des Studios passt sehr schön zu den Kämpfen, die in einem Buch stattfinden.

Die Unterstützungskarten verschaffen uns Boni für Gold, während die Angriffskarten uns in den Kampf gegen einen Feind schicken, der mit Gold oder Ausrüstung belohnt wird. Man sollte die Angriffskarten aber wohl überlegt einsetzen, denn auch wenn einige der stärkeren mit besseren Belohnungen locken, können sie auch vernichtenden Schaden austeilen, der uns schon vor der späteren Schlacht mit dem anderen Spieler schwächt. Manche Karten haben Effekte, die Werte verbessern, Extra-Karten geben, Schaden verursachen oder den Rivalen nerven. In manchen Zügen metzelt man sich durch Reihen von Gegnern, um an Beute und Rüstung zu kommen. Oder man trifft auf Händler, die unsere Waffen und Gesundheit verbessern. Dies ist eine Situation, in der man der eigenen Figur verschiedene Prüfungen auferlegt, um sie für die finale Schlacht vorzubereiten, während man gleichzeitig Bonuskarten einsetzt, um den Gegner zu schwächen.

Es ist auf jeden Fall anders als die meisten anderen Kartenspiele und erfordert viel taktische Überlegungen, damit man nicht schon vor dem eigentlichen Duell getötet wird. Und die Art der Präsentation lässt einen tief eintauchen. Das ist etwas, worauf Jagex definitiv noch aufbauen will, in dem sie das Spiel kompatibel zu Virtual-Reality-Headsets machen wollen.

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Es handelt sich um ein Spiel, in dem wir ein Quest für unseren Charakter entwickelt und jedes Kapitel ist ein Mini-Adventure, das man immer wieder neu kreiert.

Wir haben eine frühe Version von Chronicle: Runescape Legends mit einem HTC Vive laufen sehen und auch wenn es noch kein Gameplay in der Demo gab, war es trotzdem schon sehr beeindruckend. Es ist, als wäre man in einem Raum aus Stein, auf der einen Seite ein Tisch mit ausgelegtem Buch/Brett mit verschiedenen Modellen. Auf der anderen Seite des Tisches ist eine andere Legende - bereit zum Spielen. Uns wurde gesagt, dass später gegnerische Legenden mit Gesten und Aktionen auf das Spielgeschehen reagieren sollen. Das Gefühl für Raum und das Maß an Immersion waren einfach brillant und Virtual Reality funktioniert großartig mit dem Tabletop-Format.

Beim Spielen bekommt man ein Gefühl dafür, was den Neuzugang im Runescape-Universum von der Konkurrenz unterscheidet und wie dynamisch die Kämpfe in Chronicle: Runescape Legends sein können. Es ist am Anfang nie klar, wer gewinnen wird. Alles hängt davon ab, wer welche Karten von seinem Deck spielt und die Situation kann sich während des Duells jederzeit ändern. Dadurch wird man die gesamte Partie über gefordert. Es ist immer spannend, wenn ein Kapitel startet, denn dann sieht man die Karten des Gegners zum ersten Mal. Das kann entweder gut für einen selbst ausgehen oder kann die eigene Quest zu einem tragischen Ende bringen. Ein Match dauert ungefähr zehn Minuten, das macht es schnell und spaßig - ein schönes Spiel, um es immer wieder mal kurz zu spielen.

Nach der ersten Erfahrung mit dem Spiel und einem kleinen Vorgeschmack, was es zu bieten hat, scheint Chronicle: Runescape Legends nicht nur ein interessanter Neuzugang für das Runescape-Universum zu sein, sondern auch für das Sammelkarten-Genre an sich. Es bringt neue Ideen für den nostalgischen Spaß der Tabletops und besitzt eine ganz eigene Identität. Man sich auf der offiziellen Seite für die geschlossene Beta anmelden. Freunde innovativer und taktischer Spiele und Sammelkarten-Fans sollten Chronicle: Runescape Legends im Auge behalten.

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VORSCHAU. Von James Daniels

Wir haben das strategische Sammelkartenspiel von Jagex angespielt und es erwartet uns wohl ein interessanter Neuzugang für das Genre.



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