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Pro Evolution Soccer 2013

Pro Evolution Soccer 2013

Nach einem qualitativen Sprung im letzten Jahr kehrt Konamis Fußball-Juwel in diesem Jahr wieder mit einigen vielversprechenden Veränderungen zurück. Wir waren In São Paulo unterwegs, um die Fakten auszutesten.

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In einem Duell gegen den niederländischen Kollegen Maarten Blonk haben wir das erste Mal die Gelegenheit, einen genauen Blick auf Pro Evolution Soccer 2013 zu werfen. Zwei großartige Mannschaften treten hier auf dem Rasen gegeneinander an: unserere brasilianischen Top-Mannschaft Flamengo und der spanische Meister Real Madrid. Allerdings dämmert uns bereits nach wenigen Minuten, dass es hier nicht etwa um so banale Ziele wie das Schießen von Toren oder gar das Gewinnen des Matches geht. Beide Seiten wollen ihre Technik perfektionieren. Allein darum geht es.

Der Grund dafür ist einfach. Bevor wir selbst Hand an den neuen Fußball-Titel legen, findet eine Präsentation mit anschließender Fragerunde statt. Nach mehr als einer Stunde ist klar, wohin die Reise des Erfolgstitels gehen soll. Der Fokus liegt, wie schon viele Male zuvor bei der Serie, auf den Details. Das betrifft jetzt vor allem die Ballkontrolle und das Passspiel. Wir verabschieden uns von alten Gewohnheiten und überschreiben unser Gedächtnis mit Pro Evolution Soccer 2013 bereits in den ersten Partien komplett neu.

Zunächst war es interessant für uns, die Ballannahme auszuprobieren, um das persönliche Fähigkeiten-Level der Spieler zu überprüfen. Obwohl beiden Teams nicht gerade prädestiniert dafür sind, feine Nuancen in der Technologie zu zeigen, werden doch einige Unterschiede sichtbar. Beispielsweise unterscheiden sich die Fähigkeiten eines Ronaldo stark im Vergleich zu den anderen, den gewöhnlichen Spielern.

Pro Evolution Soccer 2013
Einige Extra-Anstrengungen flossen in die Mimiken und Animationen der größten Stars. Dazu gehört natürlich Christiano Ronaldo, aber auch John Terry ist mit seinem typischen Defensiv-Kick dabei.
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Den Ball präzise zu kontrollieren und zwar mit dem richtigen Tempo, das ist wohl eine der wichtigsten Eigenschaften, die einen Welt-Fußballer von einem Dutzend guter Spieler unterscheidet. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass das bei Pro Evolution Soccer 2013 so gut funktioniert und sich zudem sehr intuitiv anfühlt. Und es ist noch erfreulicher, wenn wir so einen übereifrigen, defensiven Spieler bestrafen, in dem wir den Ball mit einem gezielten Kick über ihn lupfen.

Zu den eher subtilen Änderungen der diesjährigen Version gehört die verbesserte Intelligenz der Computer-gesteuerten Spieler. Es wird für viele ein wahrer Segen sein, dass diese Verbesserung vor allem den Torhüter betrifft. Natürlich muss noch viel getan werden, bis wir zu Recht sagen können, dass diese Figuren einem Casillas oder Neuer ähneln, aber all zu große Ärgernisse im eigenen Strafraum scheint es in diesem Jahr deutlich weniger zu geben. Und das ist immerhin auch schon was.

Einer, der von diesen Änderungen leider nicht profitiert hat, ist der Schiedsrichter. Dessen Interpretation einer dynamischen Spiel-Action weicht stark von unserer Meinung ab. Hier muss in jedem Fall noch einiges verbessert werden, um die richtige Balance zu halten. Die Tatsache, dass der Schiedsrichter keine einzige Grätsche (egal, ob soft oder hart) ahndet, erzeugt ziemlichen Unmut.

Wie immer, wenn ein neuer Fußball-Titel angekündigt wird, ist auch Konami bestrebt, ausführlich über das raffinierte und verbesserte Pass- und Schusssystem zu sprechen. Und hätte es diese Durchbrüche, so wie es die Entwickler versprochen haben, tatsächlich gegebenen, würden wir jetzt von einer nie dagewesenen Nanometer-Genauigkeit für die aktuelle Konsolen-Generation reden. Darum sollte man solchen Versprechungen heutzutage mit einer gesunden Portion Skepsis begegnen.

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Pro Evolution Soccer 2013
Den Fuß auf dem Ball ruhen zu lassen, ist nicht nur ein guter Weg, um den Gegner zu demütigen. Es ist ein hilfreicher Anstoß für neue Techniken, sagt der Entwickler. Unterhaltung und Realismus in einem, sagen wir.

Doch tatsächlich müssen wir zugeben, dass die Pässe und Schüsse in PES 2013 gut funktionieren. Obwohl die klassische, halb-unterstützte Steuerung aus dem Vorgängertitel übernommen wurde, hat es einige Verbesserungen gegeben, die vor allem auf die verbesserte Ballphysik und den Rückgang der Ballgeschwindigkeit zurückzuführen sind. Das manuelle Passen ist wieder ein Kapitel für sich, das im Tal der Tränen mit viel Ärger und Leid beginnt und stetig interessanter wird, je besser wir die einzelnen Manöver beherrschen.

Der Eindruck von Pro Evolution Soccer 2013 bleibt am Ende widersprüchlich. Einerseits ist es schwer, ein Entwicklerteam nicht anzuerkennen, das sich so in all die Details und Feinheiten verbissen hat, um ihren Lieblingssport in diesem Spiel angemessen zu feiern. Das zeigt nämlich vor allem ihre Leidenschaft für das Thema und ihr Wissen um ihre eigenen Fähigkeiten.

Auf der anderen Seite ist es das gleiche Team, das sich so stark nach den Wünschen und Anregungen der Fans richtet, dass es dabei nicht den Fokus auf die wirklich wichtigen Faktoren legt. Obwohl das Gameplay von PES sich seit den Anfängen der Serie stetig weiterentwickelt hat, hätten vor allem die gestelzten Spiel-Animationen eine absolute Komplett-Renovierung nötig.

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