Doch in der Welt der Videospiele hatte Batman zuletzt zwei Meisterwerke, während der gute Spidey nur eine Handvoll Lizenzauftritte eher zweifelhafter Natur ablieferte. Kurz bevor ich mir The Amazing Spider-Man in Aktion anschaue, spukt genau diese Sache in meinem Kopf herum. Könnte das endlich ein Spider-Man nach dem Rezept von Batman: Arkham City sein?
Die Antwort ist leider nein. Aber ein Nein, dem eine Reihe positiver Sätze folgt. Zunächst einmal ist das Spiel an den neuen Spider-Man-Film gekoppelt, der spät im Frühjahr erscheint. Es ist keine Konvertierung des Films in ein Spiel, sondern eher eine Art Mini-Fortsetzung.
Das Spiel folgt einem neuen Storypfad. Es werden zwar die gleichen Themen und Orte präsentiert, aber es spielen einige neue Charaktere einschließlich diverser Superschurken mit. Dies ermöglicht es den Spielern, die bereits den Film gesehen haben, eine neue Facette zu erleben.
The Amazing Spider-Man spielt in Manhattan. Entwickler Beenox hat mehr als 1400 Gebäude hier hingepfercht. Die Stadt darf frei erkundet werden, natürlich mit Hilfe der vertrauten Spinnweben. Entlang des Weges warten einige Mini-Quests, in denen wir Verbrecher stoppen oder der Polizei helfen. Generell treten wir dem Bösen in den Hintern - und das bringt ja immer Spaß.
Es handelt sich jedoch nicht um ein Sandkastenspiel mit völlig freien Entscheidungen. Die Geschichte führt uns in einige Innenräume und Dungeons, in denen das Spiel zum Brawler mit einigen taktischen Elementen wird. Zum ersten Mal haben die Entwickler versucht, die Spidersinne in eine Spielmechanik zu übersetzen. Per Knopfdruck dürfen wir den Fluss der Zeit anhalten und Hotspots identifizieren. Das können gelb markierte Orte zum Erreichen sein, rot markierte Feinde oder blau markierte Objekte zum Interagieren sowie einige kleine Rätsel.
Eines der interessantesten Features ist jedoch die Stealth-Fähigkeit. Spider-Man kann an Decken laufen, der Blick wird dann umgedreht und wir sehen die Welt wie sie unser Held aus seiner unbequemen Position heraus sehen würde. Von hier aus können wir dann zu mit dem Spinnensinn identifizieren, welche Feinde anfällig für Stealth-Angriffe sind und sie ausknocken.