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Xbox One X

Wir haben die ganze letzte Woche mit dem neuen Konsolenupgrade der Xbox One-Familie verbracht - der Xbox One X.

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Die Xbox One hat einen weitaus steinigeren Weg hinter sich, als die meisten anderen Konsolen. Dass Microsoft jetzt aber ein neues Mitglied der Hardware-Familie anbietet, zeigt auch wie robust die Community ist, die sie um die Xbox-Marke aufgebaut haben. Ja, die Plattform hat schon bessere und populärere Tage gesehen, aber Microsoft ist immer noch da, tritt gegen Sony und Nintendo an und liefert einen guten Kampf. Das Problem ist nur, dass die beiden japanischen Firmen mit der PS4, respektive der Switch wieder zu Höchstform aufgelaufen sind.

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Xbox One XXbox One X

Jeder weiß was für ein Desaster die Veröffentlichung der Xbox One gewesen ist. Die unglücklichen Entscheidungen rund um den Launch des 360-Nachfolgers sind bekannt und müssen hier nicht wieder aufgewärmt werden (dazu haben wir ja bereits einen anderen Artikel geschrieben). Don Mattricks Team hat etliche Fehler gemacht und seit Phil Spencer der Kinect den Rücken kehrte (neben einigen anderen Dingen) kam die Xbox wieder auf die Beine. Spencers freundliche und offene Art, sowie ein paar strategisch kluge Entscheidungen, haben den Kurs des Unternehmens korrigiert und wenn eine zukünftige Xbox-Konsole den Erfolg der Xbox 360 noch einmal wiederholen sollte, dann wegen der Veränderungen, die nach Mattricks Ära kamen.

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Zu Spencers Visionen gehörten einige Paradigmen-Wechsel, darunter die Abkehr vom klassischen Generationen-Zyklus. Mit der Abwärtskompatibilität von Xbox 360-Spielen und mittlerweile auch Titeln der allerersten Xbox, der Einführung von Spiele-Previews, der Windows 10-Play-Anywhere-Initiative und plattformübergreifenden Spielen ist die Xbox-Familie breiter und zusammenhängender aufgestellt, als je zuvor. Ironischerweise sind wir jetzt gleichzeitig näher an Mattricks ursprünglicher Vision dran, allerdings ist die Erfahrung ausdefinierter und wesentlich Kunden-orientierter. Wie dem auch sei - Vision bringen uns heutzutage nicht weit, es muss auch abgeliefert werden. Die Frage ist also, ob Microsoft mit der Xbox One X genau das tut: Die Antwort ist tatsächlich komplizierter, als man glauben könnte.

Die Xbox One X hat zwei Seiten. Da sie ein „Upgrade" darstellt und alle Xbox One-Spiele auf der Plattform laufen, sticht die Software nicht so hervor, wie es bei einem klassischen Konsolen-Launch gewesen wäre. Wie schon die PS4 Pro verpasst die Xbox One X einer Auswahl bereits existierender Titel detaillierte 4K-Texturen, verbesserte Bildraten und bringt selbst etwas ältere Titel wie Qunatum Break wieder optisch auf den neusten Stand. Die andere Seite der One X ist die Hardware selbst, also fangen wir am besten damit an.

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Xbox One X
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Die Konsole selbst sieht fantastisch aus und im Vergleich zur originalen, die schon sehr passend mit einem veralteten Videorecorder verglichen wurde, ist sie ein elegantes Gerät - nicht unähnlich der PS2. Das matte, schwarze Gehäuse und die solide Erscheinung machen sie zur schönsten Xbox seit der glänzenden Xbox 360 Slim-Edition und es ist beeindruckend, was für eine zusammenhängende Vision Microsoft hier zeigt. Dieses Gefühl steigert sich sogar noch, wenn man bedenkt wie viel Kram das Unternehmen in diese Kiste (die bisher kleinste Xbox) gesteckt hat und das inklusive dem riesigen Stromadapter der ursprünglichen Xbox One.

Tatsächlich haben sich die Techniker bei Microsoft einen Schulterklopfer für ihre Arbeit verdient: Acht-Kern-AMD-CPU (2.3GHz) und die fetten 12GB-großen GDDR5-Grafikspeichern, die in der Maschine verbaut wurden, um eine wahre Grafikexplosion mit solider Performance zu zeigen, haben mächtig Power und wenn man den Preis bedenkt, hat Microsoft wirklich abgeliefert. Näher kommt man für einen bezahlbaren Preis an High-End-PC-Gaming nicht heran.

Die Verbesserungen sind nicht unbedingt sofort ersichtlich, denn die Xbox One war schon eine vergleichsweise leistungsfähige Konsole. Die Ladezeiten sind insgesamt kürzer, die Optik knackiger, aber das große Gesamtbild ist gleich geblieben. Erst sobald man ein wenig tiefer eintaucht, zeigt sich die wahre Kraft der One X und die liegt im Detail. Die 4K-Texturen lassen uns manchmal die Unterkiefer herunterklappen. Auf dem großen 4K-Bildschirm Assassin's Creed Origins zu spielen ist ein beeindruckender Anblick und wenn wir zwischen HDR hin und her schalten zeigt sich erst, wie viel mehr die Bilder hervorstechen. Das ist im Grunde jedoch kein neues Feature, denn die Xbox One S konnte das ja ebenfalls bereits. Doch wer mit eigenen Augen sieht, wie viel goldener die Wüste auf der X erstrahlt, wie lebendig unser Kamel wirkt und wie wir gedankenverloren einige völlig unnötige Partikeleffekte in der Ferne bewundern oder Details auf Bayeks Rücken entdecken; der wird einfach verzaubert.

Seit die Konsole in unserem Büro eingetroffen ist haben wir eine Auswahl an Spielen angetestet - die Greatest Hits aus dem Spiele-Katalog der Konsole und einige brandneue Third-Party-Titel. Die Speichergröße der Spiele ist mittlerweile gigantisch, die meisten Titel kommen locker auf 100 GB. Es wird also nicht lange dauern bis die Spieler nach externen Lösungen suchen werden, besonders bei diesen langen Download-Zeiten.

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Assassin's Creed Origins hat uns sehr beeindruckt, wir haben uns aber auch Quantum Break, Recore, Elite: Dangerous, Halo Wars 2, Forza Motorsport 7 und Minecraft angesehen. Die Eröffnungsmission von Call of Duty: WWII war eine pulsierende Erfahrung in 4K und auch wenn Star Wars Battlefront II einige Zeit laden musste, nutzt es die zusätzliche Power um eines der schönsten Videospiele zu liefern, die ich je gesehen habe. Gears of War 4 sieht großartig aus, FIFA 18 ist verdammt scharf und selbst einige alte 360-Titel sind neu lackiert worden. Ich habe mir Halo 3, Skate 3 und Gears of War 3 angesehen - alle haben Altersspuren, aber dem aufmerksamen Auge zeigen sich überall Verbesserungen.

Insgesamt kam es unter diesen Titeln nur zu einem Zwischenfall, denn bei Remedys Quantum Break begannen die Zwischensequenzen zu stottern. Ansonsten war die Performance eines jeden Spiels großartig, mit schnellen Ladezeiten und besserer Grafik. Die Leistungsverbesserung kann auch subtil ausfallen, wie beim Scrollen über die Karte in Halo Wars 2. Forza Motorsport 7 ist zum Start natürlich ein wichtiger Titel für die Xbox One X. Turn 10s Arcade-Simulator sah schon auf der Xbox One S ziemlich gut aus, aber auf der One X ist der Titel sensationell (und übrigens wurden auch die Ladezeiten verkürzt). Microsoft will die One X zur Konsole der Wahl für Enthusiasten, die beste Konsolenleistung wünschen, machen und das wurde tatsächlich geliefert.

Das einzige was gegen die Xbox One X spricht sind die wenigen Exklusiv-Titel. Forza 7 ist bereits erschienen, Super Lucky's Tale kam genau rechtzeitig und Crackdown 3 wurde erstmal verschoben. Damit ist die Xbox One X eben doch nur eine Aktualisierung vorhandener Hardware und nicht der Beginn einer neuen Generation. Trotz all der Kraft gibt es kein Spiel, das ein Statement setzt - keinen Pflichtkauf. Außerdem greift die One X auf die gleiche Spielebibliothek zurück, die schon die Xbox One S abgreift. Natürlich gibt es brillante Spiele für die Konsole, aber bei den Exklusiv-Titeln hat Microsoft weniger Asse im Ärmel als noch vor ein paar Jahren.

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Gerade weil ich so viele Spiele in Aktion sehen wollte, war ich dankbar über die Möglichkeit, die Spiele zu starten bevor der Download abgeschlossen ist - besonders wenn man die Größe der Spiele bedenkt. Die Wartezeit habe ich genutzt um mir das Interface ein wenig genauer anzusehen. Natürlich ist die bei allen Mitgliedern der Xbox One-Familie gleich und im Laufe der Jahre hat Microsoft dort ein interessantes Gesamtbild geschaffen. Die Menüs könnten intuitiver sein, aber insgesamt ist es ein mutiges und zugängliches Medien-Setup.

Trotz meiner insgesamt positiven Erfahrung mit der Xbox One X gab es ein paar Zwischenfälle. Ich musste die Konsole einmal neu starten, um lästiges Bildschirmflackern loszuwerden und ein anderes Mal brauchte es einen Hard-Reset, nachdem ich von einem schwarzen Bildschirm begrüßt wurde. Einmal behoben verschwanden die Probleme, aber wir haben in der Redaktion doch besorgte Blicke ausgetauscht, nachdem ein normaler Neustart den schwarzen Bildschirm nicht verschwinden ließ. Einige Ladezeiten sind bei den GPU-intensiven Titeln immer noch ziemlich lang, aber wenn die Grafik so beeindruckend ist wie bei einigen 4K-Ready-Titeln, will man sich über die zusätzliche Zeit nicht wirklich beschweren.

Xbox One X

Das eingebaute Ultra-HD-Blu-ray-Laufwerk ist gut und die Maschine läuft wirklich leise, auch wenn eine Disc im Laufwerk liegt und für längere Zeit gespielt wurde. Die One X ist gut gebaut und hübsch anzusehen - ein passendes Symbol für Microsofts überarbeitete Version der Xbox One. Jetzt muss das Unternehmen auf dem aufbauen, was es da vor sich liegen hat und das Ökosystem um diese Open-End-Konsolen-Generation herum erweitern und wachsen lassen. Es braucht mehr Exklusivtitel mit dickem Kapital, mehr Indie-Lieblinge und in Zukunft weitere Hardware-Updates. Die Xbox One X ist vielleicht nicht der Start einer neuen Konsolengeneration, aber vielleicht der Beginn von etwas völlig Anderem: Die Realisation einer Ära, in der die Spieler nicht mehr im Lebenszyklus neuer Technik gefangen sind.

Microsoft sieht einer Zukunft entgegen, in der wir uns so lange wie möglich im gleichen Ökosystem aufhalten. Wenn die PS4 Pro der nächste Schritt in Richtung Playstation 5 war, dann wird es laut Spencers Plänen keinen numerischen Schritt mehr für die Xbox-Familie geben. Stattdessen werden wir einen Nachfolger zur One X bekommen, auf der alle früheren Titel und der Katalog der Xbox One sofort spielbar sind. Das sind schon verlockende Aussichten und allein dafür verdient Microsoft Applaus. Ob das alles reichen wird muss sich natürlich noch zeigen, aber was die Hardware angeht hat Microsoft mit der Xbox One X alles getan, was man erwarten konnte und vielleicht sogar noch mehr.

09 Gamereactor Deutschland
9 / 10
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4K-Texturen und HDR-Umsetzung; viele Spiele profitieren von verkürzte Ladezeiten; hochwertige Aufarbeitung der Konsole; Abwärtskompatibilität; leiser Betrieb.
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Spiele-Line-Up lässt sich auch auf älteren Xbox One-Geräten erleben; Kinderkrankheiten
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