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Ich sorge für Aussterben

Verdammt. Erst stirbt das Walross aus. Dann auch noch der Polarbär. Und der südafrikanische Elefant hat mich auch nicht überlebt. Blöd nur, dass eine Fischart gleich mit draufgegangen ist. Und von den Koalas wollen wir lieber nicht reden. Irgendwie tue ich der Tierwelt nicht gut. Dafür konnte ich dieses Mal die globale Erwärmung stoppen! Immerhin ein kleiner Erfolg. Und in Indien habe ich für Krieg gesorgt. In Nordafrika so oder so. Aber da tobt irgendwie immer Krieg. Egal was ich mache.

Ihr wollt wissen, was ich gerade tue? Haltet die Augen offen. Fate of the World! Eine Vorschau sollte die Tage bereitstehen.

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Das Seltsame Rätsel

SAW. Ich mag ja den ersten Film. Die folgenden Ableger verloren mit der Zeit immer mehr an Stil. Der Fokus wurde allein auf die Gewalt gelegt. Nicht unbedingt das, was ich sehen wollte. Egal. Sei es drum. Jetzt habe ich mich mit dem zweiten Videospiel des Franchises herumgeschlagen (Review sollte bald bereitstehen). Und neben unsinnig vieler Gewalt, fehlenden spielerischen Inhalten und einer grausamen Steuerung bietet Flesh & Blood tatsächlich auch noch etwas für eine kleine Anekdote. Nämlich das dämlichste Rätsel aller Zeiten.

Gut. Es ist nur teilweise dämlich. Nämlich ungewollt dämlich. Also: Wir haben da ein Zahlenschloss. Drei Ziffern wollen eingegeben werden. Schön. Simpel, verständlich. Dann steht auf dem Boden ein Hinweis: Die Zeit ist auf deiner Seite. Natürlich in Blut geschrieben. Gut. Also? Was tun? Genau! Nach Uhren Ausschau halten.

Drei Uhren hängen im Raum. Auf Einem ist ein Puzzlestück. Ok. Das deutet ebenfalls auf die Lösung hin. Schon vorher gab es ähnliche Rätsel im Spiel, ebenfalls mit Uhren (Hab ich die Einfallslosigkeit erwähnt?). Was also tun? Man schaut sich eben alle drei Uhren an. Eine Uhr deutet auf knapp viertel vor Zwei. Also die 9 und die 2 mal merken. Dann ist da eine Uhr, welche auf zehn nach fünf gestellt ist. Òk. 2 und 5 notiert. Die letzte Uhr deutet auf kurz vor halb neun. Also: 5 und 9 notiert.

Gut. Nachdem ich alle möglichen Kombinationen mit den Zahlen 2, 5 und 9 durchprobiert hatte war ich verdutzt: Das blöde Schloss war nicht aufgegangen. Alles mögliche probierte ich noch. Vielleicht war ja hier eine acht oder da eine 7 gemeint. Nix da. Das Schloss bleibt zu.

Was also tun? Drei Zahlen? Das geht ja einfach mit dem Durchprobieren, dacht ich mir. Also probierte ich nach einem System alle Kombinationen durch. Und irgendwann ging das blöde Ding auf. Die Lösung? 826.

Die Begründung: Auf der Uhr mit dem Puzzleteil ist es 8 Uhr 26. Aha. Toll! Ihr Saftsäcke! Vielen Dank auch, dass ihr vorher noch zwei weitere Uhren in den Raum gehängt habt, welche auch noch alle auf die gleichen Zahlen deuten. Super. Vielen, vielen Dank. Knapp eine Stunde meines Lebens hat mich das gekostet.

Das Rätsel mag an sich ja logisch sein, doch durch die gegebenen Umstände verkommt es zu einer reinen Glückssache. Oder eben zum seltsamsten Rätsel das mir in letzter Zeit untergekommen ist.

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Die falsche Innovation

Immer schreien alle Leute nach Innovationen. Gerade in der Welt der Spiele. Jeder will immer etwas Neues erleben. Und wenn Serien auf der Stelle treten, dann ist das eben gleich Scheiße, weil ja keinerlei Entwicklung oder Innovation zu erkennen ist. Versteht mich nicht falsch: Spiele müssen sich entwickeln. Bioshock 2 beweist meiner Meinung nach gerade eindrucksvoll, dass man sich lieber nicht auf den Rumestaten des Vorgängers ausruhen sollte, da man sonst böse Kritik ernten wird.

Aber ganz im Ernst: Ich will auch keinen kompletten Umbau. Wer auf der Startseite unterwegs ist, der wird dieser Tage vielleicht meine Vorschau zu Supreme Commander 2 lesen. Ich liebe den ersten Teil geradezu abgöttisch. Eigentlich bin ich kein echter Hardcore-Zocker. Dafür fehlen mir die Skills. Dafür fehlt mir die Zeit. Wo andere Monate lang an einem Spiel trainieren können, da bleiben mir meist zwei Wochen bis ein Artikel ansteht. Aber Supreme Commander. Damit verbringe ich auch heute noch immer wieder einige vergnügliche Stunden. Das ist Hardcore-Strategie pur. Das ist Masse. Das ist gigantisch.

Und die Entwickler haben sich für Innovationen entschieden. Masse weg, Klasse her. Zoom behalten. Techklassen weg, Techtree her. Rohstoffsystem? Vereinfachen. Strategischer Tiefgang? Vereinfachen. Spielwelt? Kleiner machen. Das Teil wurde in allen Belangen auf den Massenmarkt zugeschnitten. Und genau das ist, wenn man mich fragt, die falsche Form von Innovation. Das tat schon Deus Ex nicht gut. Und vielen anderen Titeln ebenfalls nicht. Das tut einfach nur weh. Und zwar den Fans. Ob die Neuausrichtung dann auch noch klappt, das ist zudem ungewiss: Am Ende spielen Leute doch lieber das, was sie kennen und so kann der komplette Umbau einer Marke auch grandios scheitern und zahlreiche treue Fans vergraulen. Innovation ist eben nicht immer wirklich gut. Worauf es ankommt, das ist Evolution. Gute Spiele brauchen Evolution, damit sie ihre Fansegmente ausbauen können. Wer zu früh gleich die ganze Marke kippt, der läuft Gefahr, sich die Zukunft zu verbauen.

Die falsche Innovation