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Deus Ex: Mankind Divided

Deus Ex: Mankind Divided

Wir haben das neue und sehr freie Abenteuer von Adam Jensen umfangreich angespielt - und wollen mehr, mehr, mehr davon!

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Der erste Deus Ex aus dem Jahr 2000 ist ein Meilenstein - vor allem auch, weil wir unsere eigenen Entscheidungen treffen durften. Je nachdem wie verschiedene Situationen bewältigt wurden, hatte das Gameplay teils dramatisch auf diese Entscheidungen reagiert. Egoshooteralarm oder Stealth-Schleicherei, Konflikte oder Ruhe, vielleicht sogar nur reden - es schien alles möglich. Es war revolutionär.

In diesem Sinne ist jedes neue Deus Ex erst einmal toll und hat einiges an Vorschusslorbeeren verdient. Deus Ex: Mankind Divided lässt uns erneut in den schwarzen Trenchcoat von Adam Jensen schlüpfen, der nun aber in einer deutlich feindlicheren Welt unterwegs ist - jedenfalls feindlich gegenüber jenen Augmentierten, die nach einem Zwischenfall kollektiv durchgedreht waren. Der Amoklauf der Augmentierten erschreckte die Welt, niemand scheint zudem bis jetzt zu wissen, warum dieser Vorfall stattfand. Es ist eine ganz andere Welt für uns als Spieler. Jensen erlebt mit uns eine Phase der "mechanischen Apartheid" - was für den zusätzlichen Drang sorgt als Spieler, lieber etwas im Verborgenen zu agieren. Allerdings sind Augmentierungen nicht so leicht zu verbergen...

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Deus Ex: Mankind DividedDeus Ex: Mankind Divided
Es war schon immer eine der großen Stärken der Serie, dass sie uns eine glaubhafte Welt präsentiert - und Deus Ex: Mankind Divided macht da keine keine Ausnahme.
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Am Anfang wartet erst einmal eine schön gestalteten Tutorial-Mission. Sie ist gut konzipiert, ermöglicht es neuen Spieler, die Spielmechaniken zu lernen und bietet dennoch auch alten Hasen genug Story-Elemente, um den Einstieg zu genießen. Die Art und Weise wie die Mission endete, wirkte allerdings etwas linear, was zunächst etwas besorgniserregend ist. Aber die bisherigen Offenheit bleibt erhalten, das wurde nach den knapp zwei Stunden im eigentlichen Spiel danach schnell klar. Die gesamte Tutorial-Mission gipfelt in einer spektakulären Actionsequenz - und unsere Wahl ist nicht nur auf den Spielstil beschränkt, sondern es gibt auch zahlreiche Entscheidungen, selbst Untätigkeit kann schwerwiegende Folgen haben, ohne dass gleich Game Over zu lesen ist.

Wir landen mit Adam zunächst in Prag und starten aus seinem Appartement heraus. Schnell wird die Offenheit der Spielwelt klar, denn theoretisch kann man überall, wobei praktisch immer wieder gute Argumente und Wachleute dagegen sprechen. Die Menge der Dinge, die es in der Stadt zu tun gibt, ist ziemlich überwältigend. Abgesehen von den wichtigsten Missionen warten viele Nebenmissionen. Alle, die wir ausprobiert haben, waren gut konzipiert, einige waren überraschend lang und immer mit direktem Einfluss auf die Erfahrungspunkte und die Fähigkeiten von Adam. Zudem passt alles prima zur Hauptgeschichte und dem gesamten Universum, das gerade Sci-Fi-Fans begeistert erkunden werden.

Prag dient am Anfang „nur" als Hub und Startpunkt zum Rest der Spielwelt. Aber allein diese Stadt macht jede Menge Spaß zu erkunden. Die Atmosphäre ist düster und erdrückend. Es ist sehr offensichtlich, dass ist dieser Welt das Vertrauen unter den Menschen zu einer Sache der Vergangenheit geworden ist. Es gibt überall Polizeibarrikaden und Sicherheitssperren. Und es gibt keinen Zweifel, dass Typen wie Adam Jensen der Grund für diese schreckliche Situation sind. Die Intoleranz schmerzt, aber genau das ist in der realen Welt aktuell vielfach spürbar und wirklich gut eingefangen als Grundgefühl. Es war schon immer eine der großen Stärken der Serie, dass sie uns eine glaubhafte Welt präsentiert - und Deus Ex: Mankind Divided macht da keine keine Ausnahme. Die Story dürfte eine der faszinierendsten in der Serie werden, ohne jetzt ernsthaft konkret etwas verraten zu wollen.

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Eines der Instrumente, mit dem wir den Spielstil unmittelbar gestalten hat, ist der Fähigkeitenbaum. Der bietet mit 28 Augmentierungen die Möglichkeit, Adam Jensen individuell zu verbessern - am Gehirn, den Augen, den Armen und Beinen, dem Torso und dem Rücken sowie der Haut.

Bekannt wurde die Reihe auch durch ihre flexiblen Spielmechaniken. Der Reichtum an Optionen durchzieht auch Deus Ex: Mankind Divided - es ist tatsächlich sehr frei gestaltbar, wie man seine Ziele erreicht. Von ballern bis labern ist alles machbar. Eines der Instrumente, mit dem wir den Spielstil unmittelbar gestalten hat, ist der Fähigkeitenbaum. Der bietet mit 28 Augmentierungen die Möglichkeit, Adam Jensen individuell zu verbessern - am Gehirn, den Augen, den Armen und Beinen, dem Torso und dem Rücken sowie der Haut. Dazu gibt es experimentelle Augmentierungen und über Praxis-Punkte lassen sich die einzelnen Bauteile wie im letzten Spiel individuell pimpen. Alle Fähigkeiten aus dem letzten Spiel sind wieder am Start, zusammen mit ein paar wenigen neuen Tricks, die durch das Setting der Geschichte hinzu kommen.

Ein neues Feature des Skill-System ist der Energieverbrauch. Jede aktivierte Augmentierung zieht ein gewisses Maß an Energie im Hintergrund laufen, es ist wichtig, ein Auge auf die Anzeige zu halten, wenn man in neue Fähigkeiten investiert. Denn alles muss in Balance bleiben. Fähigkeiten lassen sie deaktivieren und reaktivieren im laufenden Betrieb, um so ein perfektes Gleichgewicht der eigenen Ressourcen zu finden - und letztlich auch eine Spielstil zu etablieren. Das neue System ermöglicht auch eine viel größere Flexibilität, da wir Fähigkeiten nun austauschen und anpassen können je nachdem, wie es eine Situationen erfordert. Eidos hat uns versichert, dass nun selbst alle Bosskämpfe im Spiel in einer individuellen Art und Weise absolviert werden können.

Die Grafik mag manchem nicht fancy genug erscheinen im direkten Vergleich mit der aktuellen Elite, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich ist der Look ganz fabelhaft und passt vor allen Dingen extrem gut zum Spiel. Deus Ex: Mankind Divided ist für Fans der Reihe ein absolutes Geschenk. Neulinge sind vielleicht besser bedient, wenn sie Deus Ex: Human Revolution nochmal „schnell" durchspielen - denn so einige Sachen in Deus Ex: Mankind Divided bauen dann doch fundamental auf diesem Werk auf. Man muss jetzt keine Angst haben, als Neueinsteiger nichts zu verstehen. Aber mit Vorwissen ist das Spiel sicherlich um einiges besser in Sachen Erzählung. Ein Fan der Serie allerdings kann jetzt schon kaum mehr warten...

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KRITIK. Von Stefan Briesenick

Wir haben Adam Jensen in seinem neuesten Abenteuer über die augmentierte Schulter geschaut und viele richtig tolle, aber auch einige schlechte Momente erlebt.



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