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Valentino Rossi: The Game

Valentino Rossi: The Game

Wer MotoGP, Rallye-Showdowns und Cross-Bikes mag - und dabei über die sehr mittelmäßige Präsentation hinweg sieht - könnte mit diesem Rennspiel Spaß haben.

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Wer ist Valentino Rossi und warum sollte einen das interessieren? Nun, die erste Antwort ist einfach: Valentino Rossi ist der große Star der Motorradszene und ein echtes Biest auf dem Bike. Zu meinem Glück agiert der Italiener als Mentor, als ich mich das erste Mal virtuell in die enge Lederkombi zwänge, um meine eigene Karriere zu starten. Mit Valentino Rossi: The Game will Entwickler Milestone angreifen. Deren MotoGP-Spiele waren in ihrer Struktur oder bei der Fahrphysik nie wirklich brillant, aber dieses mal fühlt es sich so an als würde die Reise in die richtige Richtung gehen.

In Valentino Rossi: The Game finden sich eine Anzahl verschiedener Rennarten, aber der MotoGP ist eindeutig die Hauptattraktion. Man kann zwischen dem Karrieremodus mit Herrn Rossi oder dem sofortigen Turnierstart wählen. Ich fange mit der Karriere an und werde gebeten, meinen digitalen Avatar einzukleiden. Mit Valentinos Stimme im Ohr werde ich sanft an meine Karriere herangeführt und absolviere die ersten Trainingsrunden. Hier fährt man Cross- und Sportmaschinen und sogar Rallye-Wagen.

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Valentino Rossi: The GameValentino Rossi: The Game
Man kann sich das ganze Erlebnis eher in Richtung Arcade gestalten, wenn man nicht zu oft den Asphalt küssen möchte.
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Wenn man drei der Spiele von Entwickler Milestone (Ride, Sébastien Loeb Rally Evo und MXGP 2: The Official Motocross Videogame) kombiniert und sich das Ergebnis vorstellt, ist man schon ziemlich dicht dran an dem, was Valentino Rossi: The Game zu bieten hat. Der Karriere-Modus ist intuitiv und schickt einen zunächst in eine Art Fahrschule, in der man Beispiele der unterschiedlichen Rennen gezeigt bekommt, bevor man sich in die echten Wettbewerbe stürzt. Wenn es dann soweit ist, startet man in der niedrigsten Klasse, der Moto3. Von hier aus gilt es, langsam die Karriereleiter zu erklimmen. Ungeduldige können aber auch sofort einen Wettbewerb oder ein Zeitfahren absolvieren - egal in welcher Klasse. Außerdem gibt es einen Modus, in dem wir die größten Momente von Rossi nacherleben können. Im Rallye-Teil driften wir über unterschiedliche Straßenbeläge bis zum prestigereichen Rallye-Showdown beim Monza-Klassiker.



Es mittlerweile fast schon üblich in Rennspielen, dass man sich einen eigenen Schwierigkeitsgrad basteln kann - und Valentino Rossi: The Game ist keine Ausnahme. Man kann sich das ganze Erlebnis eher in Richtung Arcade gestalten, wenn man nicht zu oft den Asphalt küssen möchte. Die Physik der Motorräder fühlt sich ganz ordentlich an, wenn man einige der Fahrhilfen ausstellt. Die Balance in den Kurven und die Gewichtsverlagerung sind immer wichtig. Wer sein Bike überfordert, braucht ganz schnell den Schutz der Lederkombi. Das gilt auch für die Off-Road-Bikes - fährt man unvorsichtig, verliert man schnell die Kontrolle über das Hinterrad. Auch die Rallye-Wagen machen sich ganz gut, auch wenn man nach grandiosen Titeln wie Dirt Rally von den Rallye-Segmenten hier nicht mehr wirklich beeindruckt wird. Trotzdem macht es wirklich viel Spaß, auch wenn die Drifts keine Herausforderung sind und man sich kaum Sorgen machen muss, eine ordentliche Geschwindigkeit beizubehalten, ohne von der Strecke zu fliegen.

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Die Wagen und Motorräder sehen noch ganz gut aus, aber den Strecken mangelt es an Details und sie wirken leer.
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Die Herausforderung auf den Bikes ist größer. Egal, wie viel man an den Settings schraubt, die CPU-Fahrer machen einem das Leben immer zur Hölle. Sie wirken fast magnetisch und hängen in ihrer vorgegebenen Position und haben kein Problem damit, seitwärts zu fahren, wenn man ihnen im Weg sein sollte. Das gleiche Problem hatte auch schon Ride - eine Schande, dass so etwas immer noch nicht behoben wurde.



Beim Ton gibt es nicht viel abzufeiern. Der Sound ist schwach und alle Geräusche - vom Motorensound bis zum knirschenden Asphalt - sind weit nach hinten gemischt. Optisch ist es auch kaum besser. Die Wagen und Motorräder sehen noch ganz gut aus, aber den Strecken mangelt es an Details und sie wirken leer. Und die langen Ladezeiten müssen hier auch noch erwähnt werden. Die sorgen zusammen mit dem häufigen Knöpfedrücken in den Menüs für einen holperigen Wechsel der Rennen oder des Outfits. Die Mehrspieler-Komponente konnte ich noch nicht wirklich ausgiebig testen, weil es einfach noch nicht genug Spieler gab. Die Spiele, die ich gespielt habe, liefen sauber und der Multiplayer bietet die gleiche Vielzahl an Modi, die man auch im Singleplayer findet. Splitscreen wird auch unterstützt.


Wer MotoGP, Rallye-Showdowns und Cross-Bikes mag - und über die sehr mittelmäßige Präsentation hinweg sieht - könnte mit Valentino Rossi: The Game vielleicht genau das Richtige für sich gefunden haben. Die Fahrphysik ist gut und das Game bietet viele Inhalte. Bei Milestone arbeiten einige ambitionierte Entwickler, die sich immer weiter verbessern. Und wer weiß - vielleicht bekommen wir irgendwann ein MotoGP-Spiel, das so großartig ist wie Dirt Rally.

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07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
abwechslungsreicher Karriere-Modus, viele reale Strecken, Tonnen von Inhalten, überzeugende Fahrphysik
-
schwache Grafik, ausdrucksloser Ton, computergesteuerte Gegner sind schamlos gut
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