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Logitech G900 Chaos Spectrum

Logitech bringt erstmals eine kabellose Maus, die laut internen Tests schneller ist, als alle Konkurrenzmodelle mit Kabel. Ist das der Lamborghini der Eingabegeräte für Pro-Gamer?

Das Design der Logitech G900 Chaos Spectrum macht eine klare Ansage. Die Maus sieht sicherlich nicht zufällig aus wie eine Mischung aus den Lamborghini-Modellen Reventón und Veneno. Wobei die Formsprache deutlicher an den eine Million Euro teuren Reventón erinnert. Und auch die mattschwarze Lackierung macht eine deutliche Ansage. Eine Lamborghini-Maus von Logitech also? Der Supersportwagen der Peripheriegeräte? Mal schauen...

Natürlich ist der Vergleich nicht gänzlich ernst gemeint, aber das Schweizer Unternehmen Logitech hat mit der G900 Chaos Spectrum schon den Anspruch, das absolute Top-Produkt unter den Gamer-Mäusen anzubieten. Die 179 Euro Kaufpreis allein machen das sehr deutlich. Dafür bietet die Maus aber auch einiges - vor allen Dingen die Tatsache, dass sie ohne Kabel auskommt. Richtig, die G900 ist eine kabellose Maus, die auch Pro-Gamer befriedigen soll. Und zwar gänzlich.

Logitech G900 Chaos Spectrum

Bei der Vorstellung hat Logitech mir einen Haufen absurd anmutende Vergleichsgrafiken präsentiert über Lag-Zeiten, potenziellen Signalverlust, Abtastgeschwindigkeit des optischen Sensors und bessere Klickzeiten im Vergleich zur Konkurrenz. Unterm Strich wollen sie bewiesen haben, dass die Maus verlässlicher und schneller unterwegs ist als alle Konkurrenzprodukte. Die mit Kabel wohlgemerkt. Nachprüfen können wir das nicht, aber immerhin sind auch alle verkabelten Logitech-Mäuse damit langsamer und "schlechter". Eine ziemliche Revolution.

In der 107 Gramm leichten Wireless-Gaming-Maus ist modernste Funktechnik verbaut, die mit Hilfe eines kleinen USB-Senders zwischen Maus und Computer (PC oder Mac) übertragen wird. Die Geschwindigkeit rekrutiert sich vor allem aus dem Design und der Anordnung der Chips im Inneren, erklärte mir PR-Manager Frank Bauderer. Außerdem kriegen die Käufer einen optischen Sensor, der bereits in der G402 Herios Fury und der G502 Proteus Spectrum verbaut ist. Der arbeitet mit einer einstellbare DPI-Bandbreite von 200 bis 12.000 DPI, natürlich gibt es oben auf der Maus zwei Tasten, um die Auflösung schnell zu verändern. Links und recht an den Seiten sind zwei Klicktasten, die sich getrennt voneinander ein- und ausbauen lassen bzw. mit mit Minimagnetplastikschalen stilllegen lassen. So wird die Maus gleichwertig für Links- und Rechtshänder nutzbar.

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Logitech G900 Chaos SpectrumLogitech G900 Chaos Spectrum

Für eine maximale Spiele-Performance nutzt die Maus eine 2.4-GHz-Funkverbindung mit sehr geringer Latenz und einer Millisekunde Reaktionszeit. Die Maus sei damit schneller als alle von Logitech getesteten, kabellosen und kabelgebunden Konkurrenz-Mäuse, behauptet Logitech. Kann sein, das Gegenteil beweisen vermag ich nicht. Ich habe jedenfalls nicht einmal einen Abriss der Verbindung oder irgendeinen Lag gespürt, weder beim Zocken noch beim Arbeiten, weder am PC noch am Mac. In beiden Fällen ist die Maus nach dem Einstecken des USB-Empfängers sofort da. Die Batterielaufzeit beträgt bei voller Nutzung ganze 32 Stunden ohne Beleuchtung und 24 Stunden mit Beleuchtung. Der vollständige Ladevorgang für den integrierten Li-Lionen-Akku beträgt knapp zwei Stunden. Ein Warnassistent löst bei 20 Prozent ein Signal aus. Die Maus kann im „Notfall" nahtlos zwischen Wireless und Wired Mode umschalten. Nahtlos ist quasi ernst gemeint. Koppelt man die Maus vom Kabel ab, merkt man quasi nichts. Sie läuft gefühlt einfach weiter.

Punkten will die G900 beim Klickgefühl, das ich in der Tat ziemlich smooth finde. Reaktionsschnell ist es auch durch die mechanischen Pivot-Tasten. Hierfür wurden an den beiden zentralen Tasten für Links- und Rechtsklick metallische Vorspanneinrichtungen und neu entwickelte mechanische Schwenkscharniere verbaut. So wird die Distanz zwischen den Tasten und den zugehörigen Switches verringert, der Kraftaufwand beim Klicken verringert und die Tasten springen schneller in den Ruhezustand zurück. Im Vergleich zu den bisher genutzten Mäusen für mich schon ein spürbares Upgrade. Wobei ich bis dato keine absolute Oberklasse-Maus benutzt habe, wie es die G900 ohne Zweifel ist. Besonders die Leichtigkeit der Maus in Verbindung mit der Kabellosigkeit ist ziemlich grandios. Das Scrollrad etwa sieht aus wie eine Autofelge, viele Teil wurden „ausgehöhlt" oder im Detail leichter gemacht. Das hat am Ende hier und da ein paar Milligramm geholt, was aber über alle Bauteile hinweg am Ende einen echten Unterschied macht.

Logitech G900 Chaos SpectrumLogitech G900 Chaos Spectrum
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Natürlich ist auch eine individualisierbare RGB-Beleuchtung an Bord. Man kann die Farbdarstellung übrigens mit Logitech-Tastaturen und -Headset synchronisieren. Dann pulsieren oder flickern alle Devices im gleichen Takt. Zudem ist über die Gaming-Software ein Oberflächentuning möglich. Die Maus einfach ein paar Sekunden in einer Endlos-Acht über die gewünschte Oberfläche bewegen. Dann analysiert die Software die Bewegungsgeschwindigkeit und passt die Maus der Oberfläche an. Klappt gut, der Unterschied zwischen einem stumpfen Holztisch und einem Profigleitpad ist schließlich erheblich. Man kann bis zu fünf Profile im integrierten Speicher der Maus ablegen oder sich mit eine Tastendruck-Heatmap selbst auf die Schulter tippen.

Bleibt die Frage, ob man Anfang April 179 Euro für eine Maus ausgeben sollte. Nun: Wer kann, der kann, wer will, der sollte - würde ich sagen. Und um den Vergleich vom Einstieg nochmal zu bemühen. Für einen Euro bekommt man 1,655 Gramm Lamborghini Reventón, aber nur 0,598 Gramm Logitech G900 Chaos Spectrum. Keine Frage also, welches hier der wirkliche Supersportwagen ist, oder?!

Logitech G900 Chaos Spectrum
09 Gamereactor Deutschland
9 / 10
+
Superschnelle Eingaben, hochwertige Anmutung, superleicht und trotzdem kabellos
-
ziemlich teuer
overall score
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